Calendimarzo
Al Calendamarz in Bargaia
Der "Calendamarz" ist der Tag im Bergell, an dem man dem langen und strengen Winter Ade sagt und der die schöne Jahreszeit begrüsst.
Der erste März war zur Zeit der Römer der erste Tag des Jahres und wurde mit versöhnenden und reinigenden Riten gefeiert. Der Calendimarzo ist der Tag im Bergell, an dem man dem langen und strengen Winter Ade sagt und die schöne Jahreszeit begrüsst. Eine Tradition, die an alte heidnische Feste erinnert, bei denen man die Wiedergeburt der Natur feierte.
Früh am Morgen bereiten sich die mit bunten Papierblumen geschmückten Kinder und Jugendlichen des Tals in ihren traditionellen Bauernhemden darauf vor, in ihrem Dorf den Calendimarzo, oder, wie man im Bergell auch sagt, den “Chalandamarz” zu feiern. Jeder trägt eine Glocke (je grösser, desto besser) um laut zu schellen und die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Einige blasen auch in Hörner oder schlagen auf Trommeln.
Die Schuljugend zieht durch das Dorf und vertreibt fahnenschwingend und schellend die raue Jahreszeit. Der Umzug hält vor den Häusern und auf den Plätzen, wo fröhliche Lieder gesungen werden, um den Frühlingseinzug zu begrüßen. Als Dank dafür erhalten sie Spenden und Gaben, meistens Süssigkeiten. Zu Mittag gibt es Sahne und Kastanien. Am Nachmittag machen die Kleinen einen weiteren Umzug durchs Dorf, die Grösseren versammeln sich zum Tanz des Calendimarzo. Der “Chalandamarz” wird auch im Engadin, im Münstertal und in Bivio gefeiert.
Hier sind einige Bräuche des traditionellen Festes des ersten März
Die Blumen von Calendimarzo und die Kuhglocken
Bunte, meist mit Seidenpapier handgefertigte Blumen, die die Kuhglocken, die Baskenmützen und die Kleidung der Kinder schmücken.
Calendimarzo-Lieder
In jedem Dorf werden Lieder gesungen, um den Frühling zu rufen. Die bekanntesten und beliebtesten sind im Bregagliotto-Dialekt, wie "Cia cam Va " und "la Sclaserna".
Cià cam va
Cià cam va, er chilò pel calendamärz ün po! Che plager da pode quist bel dì godé. E già’s sent sunä’l tambür, cal rambomba tütc i mür; senti mo, e quant bel, l’è stu grand burdel. Là danänz va cuntent al portabandera attent ; Toccan dré tamburin, trumbettin schelin. Tütc in fila ben mess sü, e guarnì da flur i pü; guardè mo, cun di-let quantci bei fàncet. Gira’n sü,gira’n giò tütc i sunan sü vargot, per clamä per dasdä päscul, busch e prä. Primavera turna pür , porta tantan bellan flur ; brüt invern, függ ben svelt cun la nev e l gelt !
Kommen Sie, hier geht's zum Calendamarz! Was für eine Freude, diesen schönen Tag geniessen zu können. Bereits wiederhalt der Trommelschlag zwischen den Wänden; hören Sie nur, wie schön diese kräftigen Töne sind. Der aufmerksame Fahnenträger geht fröhlich nach vorne; ihm folgen die Trommel, die Trompete und die Kuhglocken. Alle in einer Reihe, gut gekleidet und mit Blumen geschmückt: Schauen Sie sich all die schönen Kinder an. Spielen, spielen, mal laut mal leise, sie alle spielen etwas, um Weiden, Wälder und Wiesen zu wecken. Der Frühling kommt zurück, bringt viele schöne Blumen mit sich; der hässliche Winter läuft schnell weg und nimmt Schnee und Kälte mit.
Lan castegna da Calendamärz
Mittagessen mit Kastanien, Speck und Sahne. Die im Herbst auf dem Grill getrockneten Kastanien werden mehrere Stunden in Wasser mit geräuchertem Speck und Gewürzen gekocht und dann mit Schlagsahne nach Geschmack serviert.
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